„Sich selbst und andere motivieren und erfolgreich führen – Eine neurowissenschaftliche Perspektive“

Was sind, neurowissenschaftlich gesehen, die wichtigsten Motivationen des Menschen?

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um die Motivationssysteme des menschlichen Gehirns zu aktivieren?

Sigmund Freuds Theorie, dass dem Menschen ein Aggressionstrieb innewohne, konnte von den modernen Neurowissenschaften ebenso wenig bestätigt werden wie Richard Dawkins´ Spekulationen von unseren angeblich „egoistischen Genen“.

Gene sind weder egoistisch noch autistisch, sondern Kommunikatoren und Kooperatoren.

Das Gleiche gilt für den Menschen: Seine wichtigste Grundmotivation zieht der Mensch, wie schon Charles Darwin erkannte, aus der Freude an der Zugehörigkeit und Gemeinschaft mit seinesgleichen.

Dort, wo Menschen Arbeit leisten, ergibt sich die dafür unersetzliche Motivation aus der Erwartung, für die geleisteten Anstrengungen Wertschätzung und Anerkennung zu erhalten.

Doch um andere zu motivieren und gut zu führen, bedarf es noch weiterer Voraussetzungen: Nur wer sich selbst im Griff hat, kann andere beeindrucken, Ausstrahlung entwickeln und führen.

Neurowissenschaftlich betrachtet, wird unser Verhalten durch zwei Fundamentalsysteme unseres Gehirns gesteuert: Einem bottom-up wirkenden Triebsystem steht ein zur top-down-Kontrolle befähigter innerer Selbst-Beobachter gegenüber.  Das in den tieferen und evolutionär älteren Bereichen des Gehirns beheimatete Triebsystem verleiht uns Energie und Vitalität, es ist andrerseits aber ungeduldig, leicht verführbar und neigt zur Zügellosigkeit, ungebremst würde es innerhalb kurzer Zeit unsere sozialen Beziehungen gefährden und zerstören.

Was uns zu Menschen und zur evolutionär erfolgreichsten Spezies- gemacht hat, ist im Stirnhirn beheimatete neuronale Netzwerke, welche die Funktion eines inneren Selbstbeobachters einnehmen und eine top-down-Kontrolle ausüben können.

Sich selbst gut zu führen, heißt, für sich selbst eine Balance zwischen den beiden Fundamental-systemen zu finden.

Prof. Dr. Joachim Bauer ist Referent am 21. Schweizer Erfolgs-Forum am 17. März in Zürich.

www.Erfolgs-Forum.org