Bei einem Seminar hatte ich mal eine Teilnehmerin, die kam nach jeder Pause zu spät! Und mogelte sich stets still auf ihren Platz. Als sie das dritte Mal zu spät kam, sprach ich sie direkt darauf an.
„Wenn du zu spät kommst, störst du erstens das Seminar, Punkt! Zweitens verpasst du etwas – und drittens verhältst du dich uns gegenüber respektlos!“
„Entschuldigung, aber ich schaffe es nicht, pünktlich zu kommen, ich komme immer zu spät.“
„Moment, du meinst, dich gerade entschuldigen zu können – das kannst du aber nicht!“
Sie sah mich verdattert an. Kein Wunder: Die Leute meinen, sie könnten ihre Fehler, die sie immer wieder machen, mit einem „Entschuldigung!“ aus der Welt schaffen. Und dann sei wieder alles in Ordnung. Aber das klappt nicht. Sie verspielen nur ihre Glaubwürdigkeit – und hinterlassen den Eindruck: Dieser Mensch ist nicht zuverlässig!
Beim ersten Mal kann ich eine Entschuldigung vielleicht noch annehmen. Aber wenn die Person denselben Fehler dreimal macht, greift keine Entschuldigung mehr.
Außerdem: Menschen nutzen Entschuldigungen, um sich nicht ändern zu müssen. Genau das sollten sie aber!
Wir können uns nicht durch Worte entschuldigen, nur durch Taten! Erst wenn wir unser Verhalten geändert haben, verblassen auch die vergangenen Fehler.
Meine Seminarteilnehmerin ist nach unserem Gespräch stets pünktlich gekommen. Entschuldigung akzeptiert!